Bundesstrasse 2
Quer durch Deutschland - Route 8.6

B2

Die B23 führt von Kaltenbrunn (Route 8.5) weiter nach Klais.
Klais
wurde im Jahr 763 vom Kloster Scharnitz gegründet und ist damit der der älteste Ort mit urkundlicher Erwähnung im Werdenfelser Land. Heute gehört es zur Gemeinde Krün. Erst 1972 wurden bei Ausgrabungen Reste des 1.200 Jahre alten Gründungsklosters der Benediktiner zu Tage gefördert. Dieses fiel allerdings einem geschichtlich erwiesenen Großbrand zum Opfer und Klais verfiel zu einer Einöde. Durch den Bau der Karwendelbahn 1912 von Garmisch nach Innsbruck erlebte es einen Aufschwung. Bis 2007 war es der höchstgelegene (933m) Intercity-Bahnhof in Deutschland.
Klais verfügt über den einzigen sichtbaren Abschnitt der Römerstraße Via Raetia am südlichen Ortsrand links in Richtung der Straße nach Elmau. Nach ihrer Befestigung als Fahrstraße im 2. Jh. n. Chr. unter Kaiser Septimius Severus lief sie der über Fern- und Reschenpass verlaufenden Via Claudia Augusta, die ebenfalls Augsburg (Augusta Vindelicum) und Bozen (Pons Drusi) verband, den Rang als wichtigste Verbindung ab.
Eine Mautstraße führt zum Elmauer Hochtal mit Schloss Kranzbach und Schloss Elmau.
Die Schlösser Kranzbach und Elmau sind exclusive Luxushotels. Letzteres wurde durch den G7-Gipfel 2015 weltbekannt, daneben finden auch elitäre Musikveranstaltungen statt.
Von Klais führt die B2 in einem großen Bogen zunächst Richtung Krün und dann östlich an Mittenwald vorbei. Dort bietet sich der kürzeste Zugang zur Karwendelbahn.
SchmalenseeDie alte Route führt als St2542 am weitgehend versumpften Schmalensee vorbei auf direktem, wenn auch nicht so gut ausgebautem Weg nach Mittenwald. Rechts führt eine Abzweigung zur Gröbl-Alm mit schöner Aussicht auf Mittenwald und weiter zu einem Bundeswehrgelände mit dem Ehrenmal der Gebirgstruppe, wo der Kameradenkreis der Gebirgstruppe das Pfingsttreffen abhält.
Mittenwald
Im Mittelalter bedeutender Umschlagplatz auf der Handelsroute vom unteren Weg von Augsburg/Nürnberg nach Venedig, profitierte Mittenwald ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert vom Rottfuhrwesen, dem zwischen 1487 und 1679 von Erzherzog Sigmund dem Münzreichen wegen des Kriegs mit der Republik Venedig nach Mittenwald verlegten Bozener Markt (er findet seit 1987 alle fünf Jahre für jeweils neun Tage statt) und dem transalpinen Fernhandel über die Via Imperii. Ab 1689 entwickelte sich der Geigenbau, begründet durch Matthias Klotz. Auf seiner ersten Italienreise übernachtete Johann Wolfgang von Goethe 1786 im noch heute existierenden Goethe Haus.
Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul°, eine ursprünglich gotische Kirche (1315), wurde 1740 vom Wessobrunner Künstler Joseph Schmuzer barockisiert. Deckengemälde und Ausstattung stammen von Matthäus Günther. Außen am Kirchturm sind die Kirchenpatrone Peter und Paul abgebildet. Am linken Seitenaltar steht eine  geschnitzte Madonna von 1500.
Mehr über den Geigenbau erfährt man im Geigenbaumuseum. Sehenswert sind auch die Lüftlmalereien an vielen Hausfassaden, vor allem am Obermarkt, der von der Pfarrkirche nach Süden führt.
Am Kurpark am Burgberg vorbei führt die Straße Im Kreuth (nur Fußgänger oder Bus) zum rd. 2km entfernten Lautersee. Von dort kann man weiter zum Ferchensee und nach Elmau wandern.
LeutaschklammAm südlichen Ende von Mittenwald führt die St2042 nach Leutasch/Tirol. Kurz vor der Grenze liegt der Zugang zur Leutaschklamm.
Drei verschiedene Pfade führen durch die Leutaschklamm, so dass Sie zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten haben: der Wasserfallsteig, der Koboldpfad zur Panoramabrücke und der 3km lange Klammgeistweg.
Bleibt man am südlichen Ortsende auf der Innsbrucker Straße, kommt man wieder auf die B2. Nach rd. 4km gelangt man an die Staatsgrenze bei Scharnitz. Ab hier firmiert die Straße als B177.
Auf der anderen, westlichen Seite der Isar findet man Reste der Porta Claudia. Sie wurde zum Schutz vor den vorrückenden Schweden im Dreißigjährigen Krieg am Scharnitzpass auf Werdenfelser Gebiet erbaut. Der Name kommt von Claudia de’ Medici, Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol. Goethe beschrieb die Grenze 1786 in seinem Reisebericht nach Italien als "mit einem Walle geschlossen, der das Tal verriegelt und sich an die Berge anschließt". Während des Feldzuges Napoléons gegen Österreich im Jahr 1805 (3. Koalitionskrieg) belagerten die französischen Truppen unter Marschall Michel Ney die Pässe Scharnitz und Leutasch auf der bayerischen Nordseite. Sie umgingen die Befestigung auf dem sog. Franzosensteig und konnten den Verteidigern so in den Rücken fallen.
 
Römerweg
Klais, Römerstrasse
Mittenwald
Mittenwald mit Karwendel (v.Gröblalm)
Scharnitz
Scharnitz, Porta Claudia
Beiträge können Sie senden an:
email-Adresse
Titel  Zurück  Weiter
Tip: Reisefilme aus aller Welt
n