Bundesstrasse 2
Quer durch Deutschland - Route 1.4

B2
Eine Filmvorschau über den ersten Streckenabschnitt von Stettin nach Bernau finden Sie auf YouTube.
Die neue Streckenführung der B2 ab Sommer 2006 führt nördlich aus Schwedt, um dann im großen Bogen zwischen Felchow und Dobberzin die alte Straßenführung wieder zu erreichen. Vor diesem Neubau führte die B 2 durch die Orte Meyenburg, Flemsdorf und Felchow. Heute firmiert dieser Abschnitt als L284. Vorbei an Dobberzin kommt man nach Angermünde.
Angermünde
Der staatlich anerkannte Erholungsort Angermünde liegt direkt am Mündesee. Umgeben von weiten, nationalen Schutzlandschaften besticht die uckermärkische Kleinstadt mit ihrem berühmten Historischen Stadtkern. Der liebenswerte Charme der einstigen Ackerbürgerstadt zeigt sich in seinen historischen Bauwerken wie der Franziskaner-Klosterkirche, die Marienkirche mit der wertvollen Wagnerorgel, dem barocken Rathaus, kleinen engen Gassen, liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und romantischen Höfen. So wurde das Haus Uckermark, eines der ältesten Fachwerkhäuser Angermündes, 2019/2020 aufwendig saniert. Heute ist es mit dem Museum Angermünde und der Tourist-Information eine moderne Kultur- und Informationsstätte.
Sehenswürdigkeiten:
Die St. Marienkirche wurde um 1250
im romanischen Stil mit Langhaus und Chor als Stadtpfarrkirche fertiggestellt und ist noch weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Als Baumaterial wurde Feldstein (Granit) benutzt, ein Baumaterial, welches es vor Ort reichlich gab. Etwa 100 Jahre später wurde mit der Gotisierung des Gebäudes begonnen: Die Einwölbung und die größeren Fenster zeugen noch heute davon.
In der nachreformatorischen Zeit und 1867 wurden alle Wandmalereien übertüncht. 1909 wurde die Kirche mit gotisierenden Motiven in dunkel wirkenden Farbtönen ausgemalt. Das Gestühl, derAltar mit einer Rubenskopie und die Kanzel stammen aus der Renovierung von 1867.
Die letzte Restaurierung hat 1978 die Farbgestaltung von 1526 zugrundegelegt, ihre alten Farben und Ornamente wurden vorsichtig aufgefrischt bzw. retuschiert. Die Fenster hinter dem Altar stammen aus der Zeit des Jugendstils.
Erhalten gebliebene Teile des Renaissance-Altars wurden in der Nordkapelle, der Winterkiche, aufgestellt. Weiterhin sind der bronzene Taufkessel (Mitte des 14. Jh.), der Schatzkasten (Ende 13. Jh.), der Stammbaum der Familie Krummkrüger aus Sandstein (17. Jh. ) und die Wagnerorgel (1742-1744) erhalten geblieben. Die Wagnerorgel ist eine der schönsten Barockorgeln im Osten Deutschlands.
Öffnungszeiten: MO-SA 10-16h, SO 9-15h (9:30-10:30h Gottesdienst)
Der Angermünder Markt ist weitläufig - ein Indiz für den einstigen umfangreichen und lebhaften Handel. Gesäumt wird er von teils historischen Fachwerkbauten, teils Geschäftshäusern aus den Gründerjahren. Blickfang ist ein eindrucksvolles Fachwerk-Bürgerhaus. Mitten auf dem Marktplatz schräg steht das Rathaus mit einem Türmchen mit goldener Krone an der Spitze. Neben der Eingangstür steht ein hölzerner Esel. Der uckermärkische Holzkünstler Karl Rätsch hat hier einen historischen Pranger-Esel nachgestaltet. Auf ihn mussten sich Betrüger und Fälscher zur Strafe setzen. Der Esel ersetzte den sonst üblichen pfahlförmigen Pranger. 1851 soll letztmalig ein Mann auf diesem Esel "geritten" sein.
Seit 1999 steht auf dem Platz eine mehrteilige Brunnenanlage. Es handelt sich dabei um eine Figurengruppe, die aus sechs Teilen besteht. Sie erzählen mit Humor Geschichten aus dem Leben Angermündes.
Mitten im liebevoll sanierten historischen Stadtkern öffnet in der Zeit vom Mai bis Oktober die mehr als 700 Jahre alte beeindruckende Franziskaner Klosterkirche ihre Pforten. Die Klosterkirche als einzig erhaltenes Gebäude der ehemaligen imposanten Klosteranlage gewährt beeindruckende Einblicke in die Architektur früherer Epochen. Der Backsteinlettner und die asymmetrisch zweischiffige Hallenkirche sind für Brandenburger Klosterkirchen etwas Besonderes.
An der Berliner Straße steht die Heilig-Geist-Kapelle. Sie gehörte einst zu dem im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Heilig-Geist-Spital. Seit Ende des 17. Jahrhunderts wird sie von der französisch-reformierten Gemeinde (Hugenotten) genutzt.
Entlang der Gasse am Pulverturm steht noch ein Stück der einst 2,7 Kilometer langen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Bei ihr besteht lediglich der Sockel aus Feldsteinen – alles darüber wurde aus Backsteinen gemauert. Mit der Ausdehnung der Stadt verschwand die Mauer bis auf wenige Reste und mit ihr auch die vier Stadttore. Erhalten hat sich allerdings der Pulverturm. Dieser ist 21 Meter hoch und reicht 3,50 Meter in die Tiefe. Seit 1850 nisten auf seiner Spitze Störche.
Weitere Einzelheiten bei der Tourismus Information
Im Westen der Stadt liegt das Biosphärenreservat und UNESCO-Welterbe Schorfheide-Chorin. Die B2 wurde im weiteren Verlauf Richtung Süden zur L200 degradiert. Auf dieser - anfangs identisch mit der B198 - kommt man vorbei an Serwest mit seiner Feldsteinkirche aus dem 13.Jh. zum Höhepunkt dieser Region: der Klosterruine Chorin.
Das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin** ist ein Schlüsselwerk der norddeutschen Backsteingotik. Viele weitere Kirchenbauten der näheren und ferneren Umgebung wurden nach dem Vorbild der Choriner Zisterzienserkirche errichtet. Ab 1273 begannen die Zisterzienser des 1258 gegründeten, 8 km entfernten Zisterzienserklosters Mariensee mit dem Bau der Kirche an dieser Stelle. Der hohe polygonale Chorabschluss war eines der ersten Bauwerke. Das Pfortenhaus und der hohe Westgiebel, die repräsentative Schauseite der Klosterkirche, entstanden ab 1280. Die Westwand wurde wahrscheinlich im 1300 vollendet. Danach erfolgte mit der Anfügung der westlichen Kirchenhälfte an den vorderen Kirchenbereich, die Schließung der Anlage im Uhrzeigersinn. Nach der Auflösung des Klosters in der Zeit der Reformation 1542 erfolgten verschiedenste Nutzungen. Im 17. Jahrhundert entstand der Verbindungsbau zwischen dem früheren Hospitalbau und der Klausur. Im 18. Jahrhundert diente der Ostflügel als Invalidenhaus. Im ehemaligen Abthaus zog der Amtmann mit seiner Familie ein. So wurden Ostflügel und Abthaus seit der Säkularisierung immer wieder als Wohngebäude genutzt. Seit 2007 wurden diese Gebäude nach und nach als ansprechende Ausstellungsräume den Besuchern zugänglich gemacht.
Von Chorin geht es auf der L200 weiter nach Eberswalde. Über die Breite Straße gelangt man direkt ins Zentrum.
Marktplatz mit Rathaus
Angermünde, Marktplatz



Chorin
Kloster Chorin** (13.Jh.)
Chorin

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