Bundesstrasse 2
Quer durch Deutschland - Route 7.4

B2

Von Wielenbach kommend erreicht man nach wenigen Kilometern die Kreisstadt Weilheim (Landkreis Weilheim-Schongau)
Am nördlichen Ortsrand von Weilheim kommt man am Dietlhofer See mit Badegelände und Restaurant vorbei.
Weilheim
Kriegszerstörungen gab es in Weilheim mit Ausnahme der Bombardierung des Bahnhofes nicht. Die Stadtmauer und der heute als Park zugängliche Stadtgraben sind in Teilen erhalten. Die B2 führt als Pütrich- bzw. Alpenstraße mitten durch das Stadtzentrum mit dem Rathausplatz. Westlich liegt die Altstadt, östlich die sog. "Obere Stadt".
Das Stadtmuseum, auch Museum des Pfaffenwinkels genannt, befindet sich im alten Rathaus am Marienplatz.
Hier steht auch eine Marienfigur auf der Mariensäule, die von I. Degler errichtet wurde.
Eines der Schmuckstücke der Stadt ist die im Stil des Manierismus, im Übergang von der Renaissance zum Barock, erbaute Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt° von Hans Krumpper, mit Stuck der Wessobrunner Schule und Fresken von Elias Greither dem Älteren, die als Inkunabel barocker Deckenmalerei in Süddeutschland gelten. Die Kirche beherbergt Deutschlands größte Barockmonstranz, die Wurzel-Jesse-Monstranz von Joseph Anton Kipfinger.
Die Friedhofskirche St. Salvator und Sebastian° wurde im 1441 im Stil der Gotik errichtet. Sie besitzt einen Flügelaltar aus dem späten 15. Jh. und ist vollständig mit Fresken aus der Zeit um 1600 ausgemalt.
Wessobrunn Von Weilheim ist ein Abstecher (12 km) nach Wessobrunn (Pfaffenwinkel) empfehlenswert
Zum Pfaffenwinkel zählt man im weiteren Sinne das Gebiet zwischen Landsberg am Lech und Starnberg im Norden, Ingenried im Westen, Füssen und Ettal im Süden und Benediktbeuern im Osten. In kaum einer anderen Region in Deutschland gibt es eine derartige Dichte an Klöstern. Dazu zählen die Klöster Benediktbeuern, Schlehdorf, Polling, Wessobrunn, Dießen, Rottenbuch, Bernried, Beuerberg, Habach, Steingaden, Ettal und Andechs.
Aus der Region stammen die Stuckateure der Wessobrunner Schule. Darunter versteht man eine Vielzahl von Kunsthandwerkern und Künstlern (großteils Stuckateure, aber auch Baumeister), die ab Ende des 17. Jh. in den Werkstätten der Benediktinerabtei Wessobrunn ausgebildet wurden. Sie beeinflussten im 18. Jh. maßgeblich die Stuckkunst in Süddeutschland, Tirol und der Schweiz und dominierten sie zeitweise. Als wichtigste Vertreter gelten die Gebrüder Johann Baptist und Dominikus Zimmermann, die über mehrere Generationen tätigen Schmuzer und die Familie Feichtmayr. Die in Wessobrunn geborenen Brüder Zimmermann erbauten mit der Wieskirche ein heute zum Weltkulturerbe gehörendes Bauwerk.
Im Wessobrunner Kloster entdeckte man das Wessobrunner Gebet, eines der ältesten dichterischen Werke der deutschen Sprache.
Die B2 führt weiter nach Süden bis Etting
Plling Westlich (von Weilheim auch über die St2057 erreichbar) liegt Polling mit dem bekannten Kloster.
Polling
Die Stiftskirche Heilig Kreuz* des um 750 gegründeten Augustiner-Chorherrenstiftes wurde zwischen 1416 und 1420 rrichtet. In der ersten Hälfte des 17. Jh. wurde die gotische Kirche durch Anbauten und Kapellen erweitert und im Stil des Barock umgestaltet. Aus der Zeit um 1625 ist der Stuckdekor von Georg Schmuzer, einer der frühesten der Wessobrunner Schule erhalten. Eine weitere Umgestaltung im Stil des Rokoko erfolgte in der zweiten Hälfte des 18. Jh. Wertvollstes Ausstattungsstück der Kirche ist das auch als Tassilo-Kreuz bezeichnete Pollinger Kreuz, ein hochmittelalterliches Tafelkreuz.
Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre, der Marienaltar und der Augustinusaltar, wurden von 1623 bis 1628/29 von Bartholomäus Steinle geschaffen und 1763 bis 1765 durch den Münchner Bildhauer Johann Baptist Straub zu einem Bühnenaltar umgestaltet. Der Kreuzaltar, ein um 1420 vom sogenannten Meister der Pollinger Tafeln geschaffener gotischer Flügelaltar, wird heute in der Alten Pinakothek in München aufbewahrt.
Der Zutritt zur Kirche ist nur bis zum geschmiedeten Gitter (um 1760) unter der Orgelempore möglich. Kirchenführungen können vereibart werden. Die Kirche ist eine halbe Stunde vor und nach den Gottesdiensten
(SO 09.00 Uhr und 10.30 Uhr und MI 18.00 Uhr) geöffnet.
Der prächtige barocke Bibliotheksaal* (1776-79) des Klosters wurde 1972 – 1975 vom „Verein der Freunde des Pollinger Bibliotheksaales“ restauriert und einer neuen Bestimmung als Konzertsaal für Kammermusik von internationalem Rang zugeführt.
Die B2 führt weiter östlich an Etting (Gemeinde Polling) vorbei.
Etting
Die Kirche St.Michael ist ein gotisches Bauwerk von 1526, das 1537 eingewölbt und dessen Turm 1547 fertiggestellt wurde. Zwischen 1741 und 1762 wurde sie barockisiert.
Außerhalb des Ortes, östlich der B2 weithin sichtber, steht auf einem Hügel die Filialkirche St.Andreas (1497). Sie war ursprünglich Eigenkirche eines freien Bauern oder Adeligen. Der Turm wurde 1697 errichtet. 1729 wurde sie auf Veranlassung des Klosters stuckiert. Den Hochaltar schuf der Wessobrunner Künstler Thassilo Zöpf. Bis 1803 wurde hier am Andreastag (30.November) ein Jahr- und Viehmarkt abgehalten. 1982-95 wurde sie restauriert.
EberfingÖstlich von Etting führt ein Abstecher nach Eberfing (VG Huglfing)
Das älteste Denkmal in Eberfing ist der romanische Satteldachturm der Laurentiuskirche; er blieb bestehen, als das erste Gotteshaus abgebrochen und am 2. Juni 1689 der Grundstein für die jetzige Pfarrkirche gelegt wurde. Die Frauenkirche aus dem Jahr 1653 bleibt bis auf weiteres geschlossen. Der Grund sind Statikprobleme an den Emporen.
Von der Abzweigung bei Etting führt die B2 weiter nach Murnau. Westlich liegt Huglfing.
Huglfing
Der Turm der Pfarrkirche St. Magnus stammt noch von einem Vorgängerbau aus der Romanik um 1100. Die spätere gotische Kirche von 1501 wurde 1773 und 1843 umgebaut, verlängert und im Stil des Rokoko umgestaltet. Weitere Veränderungen der Gestaltung erfolgten im Jahr 1911.
Der Deckenstuck im Heimat- und Jugendstil im Langhaus und Chor stammt von Jakob Bradl. Er trat 1911 an die Stelle von Wessobrunner Rokoko-Stuck, welcher in der seitlichen Sebastianskapelle (1573/1773) hingegen noch erhalten ist. Das Deckengemälde im Langhaus stellt den Kirchenpatron Magnus im Kampf gegen den Drachen dar. Es wurde vom Münchner Maler Johann Baptist Müller im Jahr 1867 geschaffen. Die drei Bilder des Hochaltars sowie das Altarbild der Sebastianskapelle malte Johann Kaspar im Nazarenerstil. Ein älteres Hochaltarbild von Sebastian Jaud (1798) zeigt Magnus, Maria sowie die Dreifaltigkeit und hängt heute an der Chorwand.
Die Friedhofskirche St. Johann ist gleichzeitig Wallfahrtskirche. Sie wurde 1711 erbaut.
Die B2 führt weiter über Spatzenhausen nach Murnau
Weilheim
Weilheim, Marienplatz
Polling
Polling, Stiftskirche, Westportal
Polling
Polling, Stiftskirche
Polling
Polling, Fresko an der Klosteraußenwand

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