Bundesstrasse
2 Quer durch Deutschland - Route 8.1 |
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liegt im Norden des Landkreises Garmisch-Partenkirchen und ist deshalb das Tor zum Werdenfelser Land. Die Ortsgrenzen reichen vom Westufer des Riegsees bis nah an das Ostufer des Staffelsees. An der Bruggerhütte neben dem Campingplatz besteht ein Zugang zum Riegsee mit Liegewiese und Kiosk. Der Strand wird von der Wasserwacht Hofheim-Riegsee ab Mai überwacht. Der nördliche Teil des Riegsees mit seinen Seggen steht unter Naturschutz und darf nicht betreten werden, stellt für Vogelfreunde aber ein wahres Paradies dar. In der Kirche St. Johannes Baptist im Ortsteil Hofheim (nördlich des Riegsees) steht die über 2m große Rosenkranzmadonna des Weilheimer Bildhauers Hanns Degler. Er gehört zu den herausragenden Künstlern der Spätrenaissance im süddeutschen Raum. Berühmt sind seine Arbeiten für die Altäre der Stadtpfarrkirche St. Ulrich und Afra in Augsburg. Die Kirche ist außerhalb von Gottesdiensten verschlossen, kann aber auf Wunsch (tel.08847/6186) besichtigt werden.
Der Markt entstand ab dem 12. Jh. um die Burg Murnau. 1972 wurde Murnau vom Landkreis Weilheim abgetrennt und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugeteilt. Am Ober- und Untermarkt stehen zahlreiche sehenswerte Häuser und Gaststätten. Etwa in der Mitte stehen die Mariensäule (um 1700) und das Rathaus (1842), gotisierender Walmdachbau. Die ursprünglich schmucklosen Häuser wurden von 1906 bis 1910 unter der Leitung Emanuel von Seidls mit Anspruch auf eine Gesamtwirkung farblich-dekorativ überarbeitet, fast durchgängig mit Fensterläden versehen und durch Embleme von Handwerk und Gewerbe bezeichnet. Der gegenwärtige Zustand zeigt infolge Überarbeitung in jüngerer Zeit nur noch rudimentär Spuren dieser Farbigkeit, vereinzelt noch figürliche Dekoration. Hinter dem Rathaus steht das Schloss, erbaut um 1233 und umgebaut in der ersten Hälfte des 16.Jh. Bis zur Säkularisation 1803 wurde es vom Kloster Ettal als Amts- und Wohnsitz des Pflegers und als Gerichtssitz genutzt. Nach einer Nutzung als Schule bis 1980 wurde 1993 darin das Schlossmuseum eröffnet. Nachdem der gotische Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche St.Nikolaus baufällig und zu klein geworden war, wurde 1717 vom Ettaler Abt Placidus Seitz der Grundstein für die neue Kirche gelegt. Die Kirchweihe folgte am 6. Mai 1734. Die spätbarocke Innenausstattung wurde wegen Geldmangels erst sukzessive eingefügt: Der Hochaltar wurde wohl 1771 vom Kloster Ettal geschenkt bzw. gestiftet. Die Deckenfresken in Chor und Langhaus entstanden erst um 1870 bzw. 1893–95. Das große Hochaltarbild zeigt neben dem heiligen Nikolaus von Myra vor Christus Szenen der Nikolauslegenden. Gemalt hat es Johann Baptist Baader 1771. Die Stuckaturen der Wessobrunner Schule werden Johann Baptist Zimmermann zugeschrieben. Eine der bekanntesten Attraktionen Murnaus neben dem Staffelsee ist das Münterhaus, 1909 von der Malerin Gabriele Münter (1877–1962) erworben. Bis zum 1.Weltkrieg lebte hier u.a. auch der russische Maler Wassily Kandinsky (1866-1944), weshalb es auch "Russenhaus" genannte wurde. Auch andere expressionistische Maler wie Paul Klee oder Franz Marc (der am nahen Kochelsee wohnte, heute ein Museum) waren hier zu Gast und entwickelten hier Ideen und Kunstwerke, die heute als die „Blauen Reiter“ berühmt sind. Diese sind heute wichtigter Bestandteil des Lenbachhauses in München. Das Münterhaus wurde 1999 als Museum eröffnet. Obwohl sich Murnau seit 1979 "Murnau am Staffelsee" nennt, hat es nur einen schmalen Zugang zum See an der sog. Schweinebucht. Der größte Teil des Uferbereichs und der See selbst gehört zur Gemeinde Seehausen.
Bekannt ist das Dorf für die Seeprozession an Fronleichnam, von der wir ein Video aus eigener Produktion zeigen. Seit 1935 führt die Prozession von der Dorfkirche St.Michael (1782) durch die farbenfroh geschmückten Straßen an den See. Danach fahren Geistliche und Gläubige mit Dutzenden von Booten (kostenlose Mitfahrgelegenheit, auch auf dem großen Ausflugsschiff) hinüber zur Insel Wörth, wo an der Kapelle die Wurzeln der Seehausener Pfarrei liegen. Die Inselkapelle St. Simpert auf der Insel Wörth wurde 1838 im neoromanischen Stil als Ersatz für die abgebrochene Klosterkirche gestiftet. Die Insel Wörth wird ansonsten für Gruppen ab 20 Personen ab der Anlegestelle Seehausen angefahren, man kann aber auch Ruderboote mieten.
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![]() Murnau ![]() Rathaus, Schloss ![]() Münterhaus ![]() Murnauer Moos, Ähndl |
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Tip: Reisefilme aus aller Welt |