Bundesstrasse 2
Quer durch Deutschland - Route 8.3

B2
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Von Eschenlohe gelangt man nach dem Olympia-Tunnel wieder auf die B2. Hier mündet auch die A95 in die B2. Auf dem Abschnitt nach Oberau herrscht oft Stau, vor allem an Wochenenden. Die dürfte sich nach Fertigstellung des Umgehungstunnels Oberau bessern. Aktuell führt die B2 mitten durch den Ort, dessen Zentrum allerdings westlich der B2 liegt. 
Oberau
Bis zum 19. Jahrhundert bestand die Gemeinde nur aus wenigen Anwesen, die bis 1803 im Obereigentum des Klosters Ettal im Kurfürstentum Bayern standen. Dementsprechend gibt es kaum historisch Interessantes zu sehen. Südlich des Dorfes begann die reichsunmittelbare Grafschaft Werdenfels. Oberau ist aber ein günstiger Ausgangspunkt für zahlreiche erstklassige Ziele.
Am südlichen Ortsende zweigt die B23 von der B2 in Richtung Ettal-Oberammergau-Peiting ab. 
Kurz nach der Abzweigung steht rechts die Pfarrkirche St.Ludwig. Sie wurde von 1868 bis 1873 erbaut und 1938 umgestaltet. Sie ist deshalb nicht unbedingt sehenswert, wie auch die links stehende ev. Heilandskirche aus dem Jahr 1962. Historisch interessant ist auf dem Hügel dahinter die Kapelle St.Georg, ein kleiner barocker Saalbau mit Zwiebeldachreiter, spätgotischer Westteil, um 1660 nach Osten verlängert und barockisiert. An der Kapelle befindet sich der Friedhof mit der Poettinger Grabkapelle. Die Familie betreibt ein Kraftwerk an der Loisach in Farchant. Am Fusse des Hügels befindet sich eine Lourdesgrotte aus dem Jahr 1910.
Noch bevor die B23 zum Ettaler Berg ansteigt, geht links die Alte Ettaler Straße ab.
Es geht zunächst durch ein Gewerbegebiet. Dann führt die Kienbergstraße durch den Wald entlang des Giessenbachs bergauf und lässt erahnen, wie mühselig und gefährlich der Transport mit Lasttieren und Fuhrwerken hier einst war. Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts sollen Reisende einen Weg über den Kienberg benutzt haben. Dies war lediglich ein Saumpfad für Reiter und Fußwanderer mit Saumtieren, Tragtieren wie z. B. Eseln, beladen mit Säcken und Körben. Erst ab 1300, als der Handel von Venedig nach Augsburg zunahm, entwickelte sich der Saumpfad zur Straße. Die älteste Straße war so schlecht, dass die Fuhrleute schon in Italien darüber sprachen, wie sie wohl über den Kienberg kämen. Es geschah immer wieder, dass Wagen umkippten. Rösser kamen zu Tode und es bestand große „Leibs- und Lebensgefahr“ für die Rottleute. Sie drängten auf eine neue Straße, mit deren Bau 1628 durch den Ettaler Abt Goppeltzrieder begonnen wurde.
Die Rottgespannschaft war eine Zunft, die durch die Landesherrschaft eingerichtet wurde, um Kaufmannsgüter in einer Art Stafettentransport zum nächsten Ballenhaus zu befördern. Stationen gab es in Schongau, Oberammergau und Partenkirchen. Sieben Oberauer Bauern waren über Jahrhunderte hinweg verpflichtet, für das Kloster Vorspannpferde zu stellen. Sie mussten den Benediktinern Getreide, Stroh, Salz und Wein aus Südtirol den steilen Berg hinauf transportieren. Bis zu 18 zusätzliche Rösser mussten sie vorspannen und erhielten für ihre schwere Arbeit keine Entlohnung. Erst zu Beginn der Säkularisation, im Jahre 1803, konnten sie sich durch Zahlung einer Ablöse an den bayerischen Staat von dieser schweren Pflicht befreien. Für eine Fahrt von Venedig nach Augsburg rechnete man im Jahre 1604 etwa drei bis vier Monate.
Kurz vor dem Ettaler Sattel mündet sie wieder in die B23, die "Neue Ettaler Bergstraße", die 1889 fertiggestellt wurde.
Von hier geht es weiter zu drei der bedeutendesten Ziele im Landkreis: Die Benediktinerabtei Ettal, das Märchenschloss Linderhof und das Passionsdorf Oberammergau. Die B23 ist von Oberau bis nach der gerade neu errichteten Echelsbacher Brücke - eine weitere Attraktion - Teil der Deutschen Alpenstraße. Das gilt auch für die B2 von Oberau bis Krün.


St.Georg
Kapelle St.Georg, Oberau
Ettal
Kloster Ettal
Linderhof
Linderhof, Maurischer Kiosk
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