Bundesstrasse 2
Quer durch Deutschland - Route 8.4

B2
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Kurz nach Oberau führt die B2 in den Farchanter Umgehungstunnel. Wer das einmalige Gebirgspanorama mit Dreitorspitze, Alpspitze und Zugspitze länger geniessen will, sollte rechts die
Abzweigung nach Farchant nehmen und der traditionellen Route der B2 folgen.
Farchant
1727 brachen die Farchanter die alte gotische Kirche ab und bauten bis 1729 nach Plänen des Münchner Stadtmaurermeisters Johann Mayr d. J. die katholische Pfarrkirche
St. Andreasein Beispiel des süddeutschen Barocks. Der 1779 fertiggestellte Hochaltar ist mit einem imposanten Bild des Martyriums des Kirchenpatrons, des hl. Andreas, und im Auszug des heilige Antonius von Padua (Schutzpatron von Werdenfels) versehen. Die beiden Seitenaltäre und die Kanzel stammen noch aus der alten gotischen Kirche (um 1684).
Der Ort ist neben dem Tourismus vor allem von der Landwirtschaft geprägt, so dass zahlreiche stattliche, blumengeschückte Bauernhäuser zu sehen sind. Die meisten heute im Dorfkern noch erhaltenen Häuser stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Am östlich gelegenen Fricken sieht man schon von weitem den obersten der drei Kuhfluchtwasserfälle, der aus einer Felswand entspringt. Die drei Fallstufen summieren sich auf ca. 270 m und gehören somit zu den höchsten in Deutschland. Ein Wanderweg führt fast bis zum Ursprung, aber auch die unteren Fälle sind sehenswert.
Im Warmfreibad am Fuße des Fricken genießt man beim Schwimmen den Blick auf das Alpenpanorama.
Vom Farchanter Maibaum führt die alte B2 nach Süden bis zur Straßengabelung, vor der bis zum Bau der Umgehung im Winter Pylonen aus Tannenzweigen zur Begrüßung der Gäste errichtet wurden.
Rechts zweigt die hier wieder auflebende B23 (früher B24) leicht westlich über Burgrain Richtung Garmisch ab, während die B2 links unter dem Eisenbahntunnel nach Partenkirchen weiterführt.
Burgrain
Loisachtal mit Farchant (links), Burgrain (Mitte) und Partenkirchen (rechts) von Ruine Werdenfels
Burgrain

Die Siedlung Burgrain wurde ab 1938 errichtet, um in dem schon damals teuren Olympiaort auch Geringverdienern ein Eigenheim mit für heutige Verhältnisse großen Gärten zu ermöglichen. Zu dieser ersten Siedlung (links der B23) kamen in den 50er Jahren die Neubauten an der Steigfeldstraße und in den 60er Jahren die Bauten rechts der Straße mit der neuen Pfarrkirche St.Michael (1963) hinzu, die inzwischen in den Pfarrverband Zugspitze eingegliedert wurde.
Wie der Name schon sagt, liegt die Siedlung am Rande einer Burg. Um 1200 ließ Herzog Otto v. Meranien aus dem einst mächtigen bayerischen Grafengeschlecht der Andechser, zum Schutz des Talkessels und der Reichsstraße Augsburg-Venedig, die Burg Werdenfels erbauen. In zwei umfangreichen Käufen erwarben aber noch im selben Jahrhundert (1249 /1294) die Bischöfe von Freising aus seinem Nachlass die Grafschaft Werdenfels. Ihre Ruine ist nach Burgrain westlich auf einem bewaldeten Hügel zu sehen. An ihrem Fuß der zur Burg gehörende Wirtschaftshof Schwaigwang. Auf der Burg hatten die Pfleger ihren Sitz, die die Grafschaft Werdenfels für das Bistum Freising verwalteten. Daran erinnert noch der Pflegersee, der auf einer Straße zu erreichen ist, die am Hotel Sonnenbichl am Ortsanfang von Garmisch rechts abgeht. Der malerisch gelegene Berggasthof war lange Werbemotiv einer Münchner Brauerei ("Der Himmel der Bayern").
Im 15. Jh. mussten die Freisinger die Anlage aus Geldnot mehrmals verpfänden. Der bauliche Zustand der Burg scheint sich bis zum Anfang des 17. Jh. derart verschlechtert zu haben, dass der Pflegsitz 1632 nach Schwaigwang verlegt wurde. Ab 1676 beutete man die Burg als Steinbruch aus. So wurden zahlreiche Burgsteine beim Neubau der barocken Pfarrkirchen von Farchant und Garmisch wiederverwendet. Die Ruine kann kostenlos besichtigt werden, es gibt zahlreiche erklärende Schilder. Direkt an der Burg kann man auch in der kleinen Werdenfelser Hütte einkehren.
Von hier führt der Kramerplateauweg am Kramerhang mit herrlichen Panoramablicken entlang bis zur Breitenau. An der Kriegergedächtniskapelle zweigt ein Weg auf den Grasberg ab, eigentlich kein Berg, sondern einer der schönsten Aussichtspunkte am Kramerhang. Dort steht die bekannte Martinshütte, die allerdings überteuert ist und einen schlechten Service bietet. Der Kramerplateauweg führt weiter an der "Almhütte" vorbei, die schon lange keine Hütte mehr ist, auf deren aussichtsreichen Terrasse man aber den berühmten Windbeutel zum Kaffee probieren kann, weshalb sie von Einheimischen auch "Windbeutelalm" genannt wird. Diese kann man auch mit dem Auto über die Maximilianstraße am Stadion vorbei erreichen. Oberhalb des Stadions an der Zoeppritzstraße steht die 1908 von Emanuel von Seidl erbaute Villa des Komponisten Richard Strauß. Dieser komponierte u.a.
die Eröffnungsmusik der Olympischen Sommerspiele 1936. Er starb 1949 in Garmisch und ist auf dem dortigen Friedhof begraben.
Die B23 führt vom Hotel Sonnenbichl weiter bis zur alten Garmischer Kirche.


Maibaum
Farchant, Maibaum an B2alt
Kirche
Farchant, Pfarrkirche St.Andreas
Alte Kirche
Garmisch, Alte Kirche mit Dreitorspitz
von Ruine Werdenfels
Kriegergedächtniskapelle
Garmisch, Kriegergedächtniskapelle
am Kramerplareauweg
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